Diskriminierung & Islamfeindlichkeit melden
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Sie können Diskriminierung hier entweder persönlich oder anonym melden. Ihre Angaben werden in jedem Fall im Einklang mit den anwendbaren Datenschutzregelungen streng vertraulich behandelt.
WAS IST ANTIMUSLIMISCHER RASSISMUS?
Antimuslimischer Rassismus bezeichnet eine Form des Rassismus, die sich gegen Muslim*innen sowie Menschen richtet, die als Muslim*innen gelesen werden. Das bedeutet, dass die Religiosität oder tatsächliche Zugehörigkeit zur islamischen Religion nicht entscheidend ist. Auch Menschen, die sich selbst gar nicht als muslimisch verstehen, aber aufgrund ihres Aussehens oder Namens als muslimisch wahrgenommen werden, können antimuslimischen Ressentiments ausgesetzt sein. (Quelle: https://www.vielfalt-mediathek.de/kurz-erklaert-antimuslimischer-rassismus)
DIE ZAHL ISLAMFEINDLICHER STRAFTATEN BLEIBT HOCH
Seit 2017 registrierten die Behörden mehr als 900 islamfeindiche Straftaten pro Jahr. 2020 hat das Bundesinnen-ministerium bundesweit mindestens 901 islamfeindiche Straftaten erfasst. 2019 waren es 950. Im Vergleich zu 2018 war das ein Anstieg um 4,4 Prozent. 2017 waren es sogar 1.075 islamfeindliche Straftaten. Die meisten Delikte waren rechts motiviert. (Quelle: https://mediendienst-integration.de/artikel/antimuslimischer-rassismus-ist-weit-verbreitet.html)
WARUM IST DIE ANERKENNUNG VON ANTIMUSLIMISCHEM RASSISMUS NOTWENDIG?
Oftmals, so der Eindruck, wird Antimuslimischer Rassismus verharmlost oder gesellschaftlich nicht ernst genommen. Dabei ist ein klares Verständnis ausfolgenden Gründen von großer Wichtigkeit:
- Um die Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Muslim:innen offiziell anzuerkennen
- Um den schädlichen Einfluss zu identifizieren und messbar zu machen
- Um das öffentliche Bewusstsein und Verständnis von Antimuslimischem Rassismus zu stärken
- Um das Leugnen des Phänomens zu thematisieren
- Um den Schutz der Opfer im Hinblick auf Diskriminierung und Feindseligkeit zu erhöhen
- Um einen Raum der Ermächtigung (Empowerment) für die Opfer zu ermöglichen
DU BIST BETROFFEN? WAS KANNST DU DAGEGEN TUN?
1. Melde deinen Fall
Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil antimuslimischer Vorfälle nicht erfasst und behördlich verfolgt wird. Expert*innen gehen sogar davon aus, das lediglich einer von acht Fällen dokumentiert wird. Mit deiner Meldung hilfst du uns, den alltäglichen Rassismus gegenüber Muslim*innen und muslimisch gelesenen Personen besser beleuchten zu können. Gemeldet werden kann jeder Vorfall, den du als antimuslimisch wahrnimmst.
2. Beratung für Betroffene
Professionelle Unterstützung und Beistand erhalten Menschen, die antimuslimische Gewalt und/oder Diskriminierung erlebt haben, ihre Angehörigen sowie Zeug*innen eines Angriffs in Beratungsstellen vor Ort. Die Beratung kann telefonisch, online oder persönlich erfolgen.
3. Sensibilisierung
Wir müssen über antimuslimischen Rassismus reden und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Und du kannst uns dabei helfen – auf vielen verschiedenen Wegen. Teile deine Erfahrungen mit den Hashtags #sichtbar und #KeinPlatzfürHass auf deinen Social-Media-Kanälen.
4. Empowerment
Antimuslimischer Rassismus kann uns überall begegnen. Aber wie geht man am besten damit um, wenn man ihn erlebt – auch, wenn man nicht selbst davon betroffen ist? Im Rahmen von Workshops möchten wir Muslim*innen und Betroffene mit den wichtigsten Werkzeugen ausrüsten und sie befähigen, sich aktiv gegen Antimuslimischem Rassismus zu wehren!