#RoteKartefürHateSpeech

Was bedeutet Hatespeech?

Hate Speech (dt.: Hassrede) ist ein Oberbegriff für das Phänomen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder Volksverhetzung im Internet und auf Social Media. Dabei werden Vorurteile gegen Einzelne oder bestimmte Gruppen zum Ausdruck gebracht. Dazu gehören u.a. Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Klassismus, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit.

Wo finde ich Hatespeech? Bin ich davon betroffen?

Leider werden Menschen mit Hatespeech öfters konfrontiert als erwartet. Hass-Prediger können Influencer in den sozialen Medien, als Meinungsmacher in Vereinen, als Wortführer in Clique und Schule oder gar in der eigenen Familie sein. Laut JIM-Studie 2020 sollen allerdings jeder fünfte selbst Opfer von Hatespeech im Internet geworden sein. Dieser Hass ist aufgrund der Pandemie verstärkt im Internet auf den sozialen Medien zu finden. Andere Untersuchungen, wie die des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) zeigen auf, dass rund die Hälfte der Befragten aufgrund drohender Hasskommentare seltener ihre politische Meinung im Netz einbringen. Dies ist vor allem auch deshalb besorgniserregend, da Hatespeech damit die Meinungsvielfalt in unserer Demokratie einschränkt.

Unser Ziel

Mit dem Projekt „Rote Karte für Hate Speech“ sollen die im Rahmen der einzelnen Phasen erlernten Inhalte die Teilnehmer/-Innen (Jugendliche) dazu empowern einen sensiblen Umgang auf digitalen Plattformen zu pflegen und mit Werkzeugen ausrüsten, um innerhalb des eigenen Umfelds jegliche Tendenzen zu einer demokratiefeindlichen Entwicklung zu begegnen. Begleitet durch eine Social Media Kampagne und Plakataktionen, sollen sich Nutzer durch spannende Beiträge, Studien und Videos ermächtigt fühlen, Hate Speech im Netz zu entgegnen und zu bekämpfen.

Wenn auch du uns unterstützen möchtest, dann teile deine Impressionen mit dem Hashtag #RoteKartefürHateSpeech auf Social Media und setze ein Zeichen gegen Hass!

Das Projekt wurde vom Jugendforum der Stadt Aachen gefördert.

 

Workshop über das Thema „Hate Speech“ am 22.10.2022

Am 22.10.2022 bieten wir einen Workshop an, bei dem wir uns u.a. mit den Fragen beschäftigen, warum Hate Speech und menschenfeindliche Handlungen im Netz ein Problem darstellen, wie Du Gegenrede einbringen kannst und in welchen Situationen sich das überhaupt lohnt.

Die Plätze sind begrenzt. Melde Dich daher rechtzeitig an!

Genauso wie in der realen Welt, musst du Hass im Netz nicht über dich ergehen lassen. Es gibt Möglichkeiten, mit denen du dich zur Wehr setzen kannst.

 

So geht’s:

  1. Hasskommentare bei der Social Media Plattform melden
  2. Auf den Hasskommentar Antworten
  3. Den Dialog mit dem Verfasser solcher Kommentare aufsuchen
  4. Falls du Passiv betroffen bist, kannst du den direkt betroffenen anschreiben und signalisieren, dass sie nicht allein sind.

Unter www.meldestelle-respect.de können Bürgerinnen und Bürgern potenzielle Hassrede bzw. Hate Speech einfach und schnell per Online-Formular melden.

Nach diesen 3 einfachen Schritten wird die Meldestelle die eingegangenen Hinweise bewerten und diese an die zuständigen Behörden weiterleiten:

  1. Meldung verfassen
  2. Dokumentation durch Screenshot
  3. Angaben zur Person (optional)

Hate Speech kann folgende Straftatbestände erfüllen:

 

§ 111 StGB – Öffentlicher Aufruf zu Straftaten
§ 130 StGB – Extremistische Inhalte (Volksverhetzung)
§ 185 StGB – Beleidigung
§ 186 StGB – Üble Nachrede
§ 187 StGB – Verleumdung
§ 241 StGB – Bedrohung

Zunächst solltest Du Dir folgende Fragen stellen:

  1. Welche Botschaft steckt hinter dem Hasskommentar?
  2. Wie ist die eigene Haltung zu diesem Thema?
  3. Was sind sinnvolle und belegbare Argumente für die eigene Haltung?

Als nächstes solltest du deine eigene Sichtweise mit Argumenten klar kommunizieren, so dass die Diskussion konstruktiv geführt werden kann. Achtung: Begegne Hass nicht mit Hass. Achte stets auf einen respektvollen Umgang.Hier haben wir für Dich ein Beispiel zusammengestellt:
Kommentar: „Die Asylbewerber vergreifen sich an unseren Frauen! Schiebt sie ab!“Analyse: Pauschalisierung und Gleichsetzung von Asylbewerbern mit SexualstraftäternKonter: Sexualisierte Gewalt war schon immer ein Problem der gesamten Gesellschaft! Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums hat fast jede 7. Frau in Deutschland eine Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung erlitten. Die Sexualstraftäter sind meist Männer und kommen zu über 75 % aus dem sozialen Umfeld der Opfer (Familienangehörige, Nachbarn, Partner, Kollegen, Freunde). Sexualisierte Gewalt kann daher nicht einfach Asylsuchenden zugeschoben werden. Es muss das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verteidigt werden – gegenüber den alteingesessenen Nachbarn genauso wie gegenüber Zugezogenen. Nur dadurch können die Opferzahlen sexualisierter Gewalt wirklich reduziert werden.Dont´s: „Hören Sie auf, alle Asylbewerber zu verdächtigen.“ Mit dieser Antwort bleibt man in der Debatte Asylbewerber = Straftäter verhaftet, auch wenn der Zusammenhang verneint wird.Quelle